Helme

Karthelm

Der Karthelm ist im Kartsport fast so wichtig, wie eine angemessene Bereifung. An Schutzausrüstung kommt dem Karthelm eine ähnlich hohe Bedeutung zu wie einem Motorradhelm, da auch der Kartfahrer mit Gegen- und Seitenwind sowie anderen Einflüssen konfrontiert ist. Was ist ein guter Helm? Der Karthelm sollte neben der Aerodynamik eine leichte aber feste Helmschale besitzen, um dem Kopf mitsamt einem ordentlichen Innenpolster bestmöglich zu schützen – die Belüftung und verschiedene Visiere sorgen für die Sicherheit. Tipps für den richtigen Karthelm und den korrekten Umgang erhalten Sie hier.

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Was macht einen hochwertigen Helm aus?

In der Kategorie Motorradhelm und Karthelm sind Preisklassen von 30 Euro bis zu fast 1.000 Euro üblich, wobei der Preis nicht unbedingt ein aussagekräftiges Indiz für den gebotenen Schutz sein muss. Wie bei elektronischen Geräten oder Mode-Labels ist der Helm-Preis mitunter an den Namen des Herstellers gekoppelt, die allein dadurch ohne nennenswerte Innovationen oder Accessoires astronomische Preise verlangen.

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal beim Helm ist das Material, das durch ein spezifisches Gewicht auch als Charakteristikum für den Tragekomfort angesehen werden kann:
Ein billiger Karthelm besteht aus Polycarbonat (PC), ein sehr schweres Material, dessen Weichmacher sich schon nach drei Jahren (laut ADAC) verflüchtigt haben. Infolgedessen wird der Helm porös und kann beim Aufprall zerbrechen. Die individuelle Anpassung an die Kopfgröße erfolgt durch die Innenpolster, deren Ausmaße bei sehr großen (minimale Polsterung) oder sehr kleinen (kein fester Sitz durch zu dicke Polsterung) sicherheitsgefährdend wirken kann.
Ein Karthelm bzw. Motorradhelm (hier gibt es keine materiellen Unterschiede) der Mittelklasse besteht aus dem wesentlich leichteren GFK, das zudem auch über Jahre einsatzfähig bleibt. Diesen Helm erhalten Sie in verschiedenen Größen mit einer optimierten Polsterung, wodurch ein Kauf ohne „Anprobieren“ bzw. Rückgabegarantie nicht empfohlen wird. Gleiches gilt für den Karthelm der Spitzenklasse aus CFK.

Der Tragekomfort wird neben der Passform durch die Belüftung und die Aerodynamik beeinflusst. Ein Motorradhelm bzw. Karthelm mit einem ausgeklügelten Belüftungssystem dient neben der Temperaturregelung auch dazu, dass das Visier nicht so leicht beschlägt. Durch die aerodynamische Form wird der Windwiderstand reduziert und die Nackenmuskulatur geschont. Ferner wirkt sich die verringerte Geräuschentwicklung positiv auf das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit aus.

Nebensächliche Preisfaktoren beim Helm sind das Design oder etwaige praktische Accessoires, wie zum Beispiel eine im Visier innen liegende Sonnenbrille, die bei Bedarf heruntergeklappt werden kann.

Karthelm vs Motorradhelm – was ist der Unterschied?

Je nach Veranstalter der Rennen werden unterschiedliche Helme zugelassen. Der Karthelm gehört zur Klasse der Rennsporthelme und muss andere Kriterien erfüllen als ein Motorradhelm. Der Motorradhelm ist so konzeptioniert, dass er an bestimmten Punkten Kräfte aufnehmen kann, um die Erschütterung beim Aufprall zu reduzieren. Ferner ist er auf Abrieb optimiert, da der „Bremsweg“ eines gestürzten Motorradfahrers durch die hohen Geschwindigkeiten wesentlich länger ist als bei Kartfahrern. Der Motorradhelm gilt als sicher, wenn er die ECE-Norm erfüllt.
Der Karthelm muss in der Snell- oder CMR-Abnahme punkten, damit er in internationalen Rennen getragen werden darf. Beim Kartfahren besteht die Hauptgefahr nicht durch hohe Stürze oder lange Schleifwege, sondern durch umherfliegende Wrackteile und durch Stöße, die Sie sich nach einem Sturz (Bande, andere Teilnehmer, etc.) zuziehen. Dazu muss dieser Helm an allen Stellen die entstandenen Kräfte aufnehmen können, und ist de facto hochwertiger als ein Motorradhelm.

Tipps für den richtigen Umgang mit dem Helm

Das größte Sicherheitsproblem beim Helm (ob Motorradhelm oder Karthelm) ist neben der Passform das Visier. Die meisten Kartfahrer lösen das Problem des durch den Atem angelaufenen Visiers (und die eingeschränkte Sicht) dadurch, dass sie prinzipiell mit offenem Visier fahren. Dadurch setzen sie sich den Abgasen und umherfliegenden Partikeln aus, die unter Umständen im Auge landen und das Rennen abrupt beenden. Machen Sie sich folgende Tipps für den richtigen Umgang mit dem Helm zueigen, um mit freier Sicht von der Boxengasse in die Zielgerade zu sprinten:

Ein hochwertiger Karthelm ist mit verschiedenen Arretierstufen ausgestattet, die eine Fahrt mit minimal geöffnetem Visier erlauben. So gelangt trotz Schutz des Visiers Frischluft in das Innere, die das Beschlagen weitgehend verhindert. Bei empfindlichen Augen oder Kontaktlinsen kann die Zugluft allerdings unangenehm werden.
Der Kart- oder Motorradhelm beschlägt, weil das Visier als Trennung zwischen der kühlen Außentemperatur und dem durch die Atmung feuchter und der Wärmeabstrahlung des Kopfes warmen Innenseite fungiert. Dadurch kommt es zur Bildung von Kondenswasser, das sich in Form von Tröpfchen bzw. Nebel am Visier absetzt. Erwärmen Sie den Helm vor dem Rennen, wird die Kondensierung verhindert und das Visier beschlägt nicht. Entweder packen Sie den Helm in eine Decke ein, oder Sie setzen bereits ihn einige Minuten vor dem Rennen mit geschlossenem Visier auf.
Die Pflege des Visiers kann den Karthelm ebenfalls vor übermäßigem Beschlagen schonen. Die Kondensationströpfchen brauchen winzigste Unebenheiten, an denen sie sich heften können. Für den Motorradhelm gibt es im Fachhandel sündhaft teure Mittelchen, die eigens für die Visierpflege entwickelt wurden. Grober Schmutz kann allerdings genauso effektiv mit einem feuchten Zeitungspapier aufgeweicht und anschließend mit Glasreiniger und Küchenrolle entfernt werden.
Anti-Beschlag-Schichten werden auf der Innenseite des Visiers geklebt und schützen den Helm für eine gewisse Dauer effektiv. Um die Folie anzubringen, brauchen Sie allerdings etwas Fingergeschick und durch fehlerhaft angebrachte Folien können Lichtkreise entstehen, die die Sicht wiederum behindern. Etwas einfacher geht es mit einem selbst gemachten Anti-Beschlag-Mittel. Reiben Sie den Helm respektive die Innenseite des Visiers mit einem haushaltsüblichen Spülmittel (nicht zu aggressiv) ein und wischen Sie es anschließend trocken aus. Dadurch bleibt ein hauchdünner Film auf dem Visier, der das Beschlagen ebenfalls verhindert.

 



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